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Best of Tel Aviv am Tag

Ich fand Berlin bisher ziemlich cool. Na ja, ich komme aus einer Kleinstadt in Ost-Westfalen, dem Death Valley Deutschlands, wo es absolut nichts gibt – natürlich finde ich Berlin aufregend. Aber dann komme ich nach Tel Aviv, und mir bleibt fast die Luft weg: Hipper und lässiger als Berlin, und dazu noch Sonne und Strand! Ich bin fast ein bisschen erleichtert als ich feststelle, dass in Tel Aviv alles unglaublich teuer ist. Ha, in dem Punkt ist Berlin einfach unschlagbar. Also kann ich doch dort wohnen bleiben und meine im Kopf bereits gepackten Koffer wieder auspacken.       Es gibt auch durchaus einige Parallelen – Tel Aviv erinnert mich stellenweise stark an Neukölln. Zumindest das In-Viertel Florentin, in dem wir gelandet sind: etwas heruntergekommene Gegend, aber die hippsten Cafés, Restaurants und Bars. Berlin- (oder Neukölln)-typisch sind neben den vielen Graffitis leider auch der Geruch und der Spießrutenlauf, da in Tel Aviv jeder mindestens einen Hund zu haben scheint. Natürlich gibt es auch die teureren und somit schöneren Viertel oder die City mit Hochhäusern. Ein wenig vermisse ich während unserer Zeit in Tel Aviv größere Parks für Spaziergänge mit dem Kleinen. Die gibt es in Berlin nämlich überall. Aber die Strandpromenade tut’s ja auch!

Die Stadt ist bunt, hip und vielfältig, und wer kulinarische Highlights sucht, wird in Tel Aviv mehr als fündig. Ich könnte mich totessen, wenn nicht alles so teuer wäre. Insgesamt herrscht entspannte Strand- und Surferatmosphäre wie in Sydney bei nur 4,5 Flugstunden. Es ist aufregend, weil es durch die hebräische Schrift und die kulturelle und religiöse Andersartigkeit erstmal fremd wirkt, aber sicherer ist als zum Beispiel das ebenfalls aufregende Kapstadt. Einmal schlenderte ich mit Handy in der Hosentasche und I-Pad im Arm zum Café, das wäre in Kapstadt undenkbar.

Du merkst, ich bin ein bisschen begeistert von dieser pulsierenden Stadt und muss unbedingt nochmal ohne den Dicken für die berüchtigte Bar- & Clubszene wiederkommen. Zumal eine bekannte Airline genau in der Zeit, wo wir durch Israel tingeln, plötzlich ultra günstige Flüge ins Land des Hummus anbietet. Leider zu spät für uns, aber ein Grund mehr, nochmal wiederzukommen! Hier also meine Tipps für Tel Aviv bei Tag:

Essen

City Café auf der Florentin St: Musik zum Fuß-Mitwippen, angenehmes Publikum, viele Leute mit Laptop, großartiges FrühstückAlbert Café: mega Frühstück (Ei im Brötchen!), sauleckere MilchshakesAnita: ja, die Preise für eine Kugel Eis sind unverschämt, und ja, es ist jeden Cent wert (salted Cashew!) – entweder im hippen Florentin-Viertel oder im schicken Neve TzedekMilk Bakery: vor der Bäckerei in dem fancy Market Hotel mitten in Jaffa in der Sonne sitzen und einen Eiskaffee trinkenLala Land: lässiges Strandrestaurant – was Kleines bestellen und an der schönen Einrichtung satt sehen


Bucke Café: definitiv mein Favorit im wie ich finde schönsten Viertel (wir konnten uns allerdings nur zwei Nächte dort leisten und auch nur ein Zimmer statt einer ganzen Wohnung) – was nicht nur daran liegt, dass wir nach zwei Wochen Roadtrip durch Israel wiederkamen und sich die Bedienung immer noch an den Namen des Dicken erinnern konnte! Es ist entspannt, gemütlich und die Art Café, in der ich als Einheimischer ständig aufschlagen würde. Selbstredend: köstliches Frühstück! (Vorsicht: scharfes Shakshuka)
Café Yom Tov: Mitten im Carmel Market – am Wochenende kaum Chancen auf einen Tisch, wir kamen unter der Woche wieder. Cooles Café mit großartigem Frühstück (Avocado-Brot!) und köstlichem Kaffee

Schlafen
Old Jaffa Hostel: sah super aus – Dorms und Doppelzimmer in unschlagbarer Lage, etwas günstigere Alternative zu den sauteuren Hotels, dazu mit DachterrasseDeutlich günstiger als Hotel: airbnb, was zudem mit Kind am praktischsten ist (mehr Ruhe, Privatsphäre und Platz)

Einkaufen
Super-Pharm: wie ein teurer dm, einziger Laden, wo wir Babybrei gefunden haben
Cofix: etwas günstigerer Supermarkt und Coffeeshop
Tipp: Wer ein Auto hat, kauft in den Supermärkten etwas außerhalb deutlich günstiger ein
Nicht vergessen (so wie wir ständig): Freitag Nachmittag und den ganzen Samstag sind wegen des Shabbat die meisten Geschäfte zu!

Märkte
Jaffa Flea Market: Flohmarkt im alten Teil der Stadt mit tollen Möbeln, Teppichen, Bildern und vielem mehr – mit einem Besuch der Milk Bakery verbinden!

Carmel Market: groß und wuselig, hier kann man sich mit Obst und Gemüse eindecken oder mit Halva, der israelischen Süßspeise mit hohem Suchtpotential

Und sonst so?
Die Strände abklappern, zu Fuß oder mit dem FahrradRestaurant- und Bar-hopping auf der Rothschildstraße – zum Beispiel 24h Frühstücken im original Benedict
Levinsky Market (wer nicht genug von Märkten kriegen kann)
Früh essen gehen (vor 20 Uhr) und sich bei vielen Restaurants über den Rabatt freuen (die Israelis essen gern spät!)
Auf einer Walking Tour die Stadt erkunden (für Architektur-Interessierte zum Beispiel die Bauhaus-Tour)Sich zwischen den zahlreichen Gallerien und Museen entscheiden, zum Beispiel für’s Tel Aviv Museum of Art
In einem israelischen Imbiss Hummus bestellen und sich fragen, was zum Teufel man all die Jahre in Deutschland gegessen hat?!
„Secret Tel Aviv“ und „Tel Aveat“: Webseiten mit weiteren tollen Inspirationen für den Tel Aviv-Aufenthalt

 

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