– Werbung, unbeauftragt –
Vor kurzem habe ich zum ersten Mal so richtig die humanitäre Krise im Jemen mitbekommen und war schockiert, traurig und fassungslos. Zum einen, weil etwas so Schlimmes in der Welt passiert, ohne, dass man davon weiß. Das kann ich jetzt auf meinen völlig unzureichenden Nachrichtenkonsum schieben (der Dicke richtet sich mit seinen Schlafenszeiten irgendwie nicht nach der Tagesschau), aber auch mein Mann hatte das Ausmaß der Not der Menschen im Jemen so noch nicht mitbekommen. Zum anderen, weil mich die Bilder und Zahlen nicht mehr loslassen. Die Menschen dort erleben im Rahmen eines blutigen Bürgerkrieges, in dem Saudi-Arabien eine zentrale Rolle spielt, die größte Hungerkatastrophe der Welt! Fast zwei Millionen Kinder sind akut unterernährt, 400.000 Kinder stehen kurz vor dem Hungertod (Quelle: zeit.de). 25.000 Babys sterben pro Jahr nach der Geburt oder in den ersten Lebensmonaten (Quelle: tagesschau.de). Als ich las, dass alle 10 Minuten im Jemen ein Kind stirbt (Quelle: tagesschau.de), brach es mir fast das Herz. Und auch die Geschichte der kleinen Amal, die auf dem Cover der New York Times auf die Katastrophe aufmerksam machte, hat mich zu Tränen gerührt. Sie ist inzwischen verhungert. Amal war 7 Jahre alt.
Deshalb ist dieser Beitrag ein (Mutter-)Herzensprojekt, um auf die größte von Menschen gemachte humanitäre Katastrophe hinzuweisen. Wir müssen da hinschauen, und wir müssen etwas tun. Ich fühle mich sehr privilegiert, ein sicheres und überwiegend sorgenfreies Leben mit meiner Familie leben zu können. Und meiner Meinung nach ist es unser aller sozialer Verantwortung, denen zu helfen, die nicht so ein Glück haben. Es ist purer Zufall, dass wir in Deutschland leben und nicht sonstwo auf der Welt, dass mein Sohn hier geboren wurde und nicht als Sohn einer jemenitischen Familie. Glück oder Pech entscheiden darüber, ob ein Kind leben darf oder nicht.
Deshalb kann ich hier nicht einfach weiter über Dinge schreiben, die am Ende völlig unwichtig sind, während im Jemen (und in vielen anderen Teilen der Welt) Menschen und unter ihnen unzählige Kinder um ihr Leben kämpfen – und verlieren. Das Mindeste, was ich tun kann, ist zu spenden und zum Spenden aufzurufen. Es gibt sehr viele Spendenorganisationen, wobei ich immer auf das Spendensiegel dzi achten würde, das ein Gütesiegel für seriöse Organisationen ist. Diese müssen beispielsweise nachweisen können, dass Spendengelder wirklich bei den Menschen ankommen, und nicht in der Verwaltung hängenbleiben oder nur das Management bereichern. Man kann einmalig oder monatlich spenden (z.B. als Pate), wobei letzteres den Organisationen eine Planungssicherheit gibt. Es muss gar nicht viel sein – einige Beispiele:
Für 34 Euro erhält ein Kind einen Monat lang eine nahrhafte Erdnusspaste (Unicef)
15 Euro monatlich reichen aus, um unter- und mangelernährte Kinder mit nährstoffreicher Zusatznahrung zu versorgen (Uno Flüchtlingshilfe)
94 Euro reichen aus, um eine 7-köpfige Familie einen Monat lang mit Nahrungsmitteln zu versorgen (savethechildren)
Eine andere Möglichkeit ist, die Familie zu bitten, das Weihnachtsgeschenk dieses Jahr durch eine Spende zu ersetzen, oder selbst eine Spende zu “verschenken”. Die Freude darüber ist vielleicht sogar größer als über das 100. Duschgel!
In diesem Sinne wünsche ich allen, insbesondere den Kindern, eine fröhliche und gesunde Vorweihnachtszeit!
Hier habe ich dir einige aktuelle Berichte über die Lage im Jemen zusammengestellt:
https://www.tagesschau.de/ausland/un-jemen-107.html
https://www.tagesschau.de/ausland/jemen-hungersnot-113.html
https://www.tagesschau.de/ausland/jemen-661.html
Und hier gibt es für politisch Interessierte noch ein paar Hintergrundinformationen zu dem Krieg im Jemen:
http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54611/jemen
Hier findest du eine Auflistung der Spenden-Organisationen, die zertifiziert sind und Informationen zu den Kriterien:
https://www.dzi.de/spenderberatung/das-spenden-siegel/liste-aller-spenden-siegel-organisationen-a-z/